Was ist Ayurveda? (Teil 1)

Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunst, stellt eine Lebensphilosophie dar und bildet die Grundlage für ein gesundes Leben. Obwohl Ayurveda oft mit Yoga und Naturheilkunde assoziiert wird, ist es viel mehr als das. Ayurveda stellt ein ganzheitliches System dar, welches die mentale, physische aber auch spirituelle Ebene umfasst. Ziel der Lehre ist es, dauerhafte Gesundheit zu erreichen und neben dem Zustand des Wohlbefindens auch einen Zustand der Lebensfreude zu schaffen.

Zusammen setzt sich das Wort aus ayuh, was soviel wie Leben bedeutet und veda, was die Wissenschaft bezeichnet. Zusammengesetzt bedeutet Ayurveda „die Wissenschaft vom Leben“. In Indien ist die über 200 Jahre alte Lehre weit verbreitet und der Schulmedizin gleichgestellt. Doch auch hier in Deutschland wird Ayurveda immer relevanter.

Die Basis der Ayurveda-Lehre sind die fünf natürlichen Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther (Raum). Diese in der Natur vorkommenden Elemente finden sich in allem Leben und so auch im Menschen wieder. Vereint werden diese fünf Elemente in den drei Doshas (die drei Regelkräfte). Die Doshas, welche als grundlegende Prinzipien für die Steuerung und Funktion des Körpers verantwortlich sind, sind das Herzstück der ayurvedischen Lehre.

Jeder Mensch verfügt über eine individuelle Zusammensetzung und unterschiedliche Gewichtung der Doshas. Je nachdem welches Dosha dominiert, wird nach den verschiedenen Ayurveda Typen unterschieden. Diese individuelle Konstitution an Doshas wird auch als Prakriti bezeichnet. Das eigene Prakriti, der eigene Ayurveda-Typ spiegelt sich u.a. in unserem Körper, unseren Persönlichkeitsmerkmalen aber auch unsere Vorlieben und Abneigungen wider. Bei den drei Doshas handelt es sich um Vata-, Pitta- und Kapha- Typen. Doch auch Mischformen, bei denen zwei der Doshas im gleichen Maße von Bedeutung sind, können vorkommen.

Bei Vata handelt es sich um das Bewegungsprinzip, es ist das, was uns lebendig macht. Dem Vata werden die Elemente Äther (Raum) und Luft zugeordnet. Das Bewegungsprinzip ist für die Atmung, den Kreislauf und das Nervensystem zuständig. Bei einem ausgeglichenen Vata fühlt man sich leicht, kreativ und schwungvoll.

Während Vata trocken und kalt ist, ist Pitta heiß und ölig. Den Pitta stellt das Feuer und die Energie in uns dar und fungiert als Umwandlungs- bzw. Stoffwechsel Prinzip, welches für Verwandlung zuständig ist. So ist Pitta zum Beispiel für die Regulierung der Verdauung, aber auch für die Steuerung der eigenen Körpertemperatur zuständig.

Als letztes der drei Prinzipien fungiert Kapha als stabilisierendes Prinzip. Es sorgt für Festigkeit und Stabilität des Körpers und schenkt diesem Kraft, Geduld sowie geistige und körperliche Stärke. Dem Kapha Prinzip werden die Elemente Erde und Wasser zugeordnet.  

Sind die Doshas in Balance, befindet sich der Mensch in Harmonie, ist gesund und glücklich. Sind die Energien jedoch im Ungleichgewicht, kann es zu Störungen im Körper kommen. Diese können kurzweiliger Natur sein, aber auch dauerhaft bleiben. Neben dem Gleichgewicht der Energien spielt auch die Akzeptanz des eigenen Prakriti eine große Rolle. Wird das eigene Prakriti unterdrückt, kann dies zu Krankheiten und Beschwerden führen.

Ayurveda Massage

Nun wissen wir, was hinter dem Begriff Ayurveda steht. Doch wie werden diese theoretischen Grundlagen in der Praxis angewendet? In der Praxis gibt es drei relevante Ansätze, die für Ayurveda eine große Rolle spielen. Zum einen sind das Achtsamkeits-Praktiken, die zum Beispiel durch Yoga oder Meditation ausgeführt werden können. Diese Praktiken dienen als Ausgleich zum stressigen Alltag und sollen das Immunsystem stärken. Als zweites nimmt die Ernährung eine besondere Rolle ein. Je nach Dosha Typ ist eine andere Ernährungsweise notwendig und wichtig für ein gesundes Leben.

Als dritter Ansatz gilt die Ayurvedische Therapie oder Betreuung. Dabei sollen nicht nur akute Probleme behandelt werden, sondern der Mensch als Ganzes wird betrachtet und gestärkt. Hier wird oft mit naturbezogener Heilkunde gearbeitet und durch unterschiedliche Reinigungskuren wird der Körper entgiftet. Auch die Massage wird hier oft zur Regeneration und Entspannung eingesetzt.


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