Lebensmittelunverträglichkeit Teil 5: Zöliakie
Zöliakie bedeutet Glutenunverträglichkeit. Das heißt, dass der Körper Gluten nicht verarbeiten kann, wie er sollte. Bei den betroffenen Personen führt das zu einer Entzündung des Dünndarms, welche zur Folge hat, dass sich die Darmschleimhaut verändert und somit weniger Nährstoffe aufgenommen werden können. Häufiger betroffen sind Menschen mit einer genetischen Veranlagung und diejenigen, die eine weitere Autoimmunkrankheit haben, wie beispielsweise Diabetes oder eine Schilddrüsenunterfunktion.
Gluten, auch als Klebereiweiß bezeichnet, findet man in Getreiden wie Weizen, Roggen, Gersten und Dinkel. Wenn man Mehl mit Wasser vermischt, erhält es dank der beiden Gluten Bestandteile seine typisch zähe Masse. Diesem Prozess verdankt Klebereiweiß auch seinen Namen.
Die Nahrung, die wir aufnehmen, wird im Dünndarm in die Bestandteile zerlegt, sodass die Nährstoffe anschließend über die Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden können. Hat man eine Glutenunverträglichkeit, reagiert der Körper dann auf Bruchstücke des Glutens wie auf Bakterien oder andere Eindringlinge. Das führt letztendlich dazu, dass sich die Dünndarmschleimhaut entzündet und sich die körpereigene Abwehr gegen Bestandteile an der Dünndarmschleimhaut richtet. Dadurch bildet sich die Dünndarmschleimhaut zurück und es werden weniger Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen. Im schlimmsten Fall können dadurch Mangelerscheinungen wie Blutarmut oder Knochenschwund ausgelöst werden, da unser Körper die wichtigen Bestandteile aus der Nahrung nicht mehr aufnehmen kann.
Zudem gibt es 4 verschiedene Arten der Zöliakie:
- Klassische Zöliakie: Zeigt sich bereits im Kleinkindalter beim Verzehr von glutenhaltiger Nahrung und bessert sich schnell, sobald man glutenfreie Nahrung zu sich nimmt.
- Symptomatische Zöliakie: Verläuft deutlich milder und wird daher erst spät entdeckt, da nicht typische Symptome, wie zum Beispiel Schlaflosigkeit, im Vordergrund stehen.
- Refraktäre Zöliakie: Symptome halten trotz glutenfreier Ernährung über mindestens 1 Jahr an oder treten wieder auf.
- Potentielle Zöliakie: Die Diagnose ist meist ein Zufallsbefund, da die meisten kaum bis keine Beschwerden haben und sich auch keine Veränderungen an der Dünndarmschleimhaut feststellen lassen.
Trotzdem sollten alle Zöliakie Patienten auf Gluten verzichten. Folgende gängigen Lebensmittel sind von Natur aus glutenfrei: Mais, Reis, Hirse, Buchweizen, Soja, Sesam, Kartoffeln, Quinoa, Amarant und noch vieles mehr. Inzwischen gibt es auch einige fertige Lebensmittel, die mit einem “Glutenfrei” Kennzeichen versehen sind.
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